Am Dienstag, den 29. Oktober 2024 um 16:15 Uhr wird Thomas Freese seine Dissertation mit dem Titel „Integration von nachhaltiger Chemie in Forschung und Industrie für eine Kreislaufwirtschaft“ verteidigen.
Thomas schreibt: "Wie einige von Ihnen vielleicht gesehen haben, habe ich die Anzahl der gedruckten Thesen auf ein Minimum beschränkt (siehe Nachhaltigkeitserklärung auf den ersten Seiten meiner Arbeit). Hier finden Sie mehrere Möglichkeiten, auf meine Doktorarbeit mit dem Titel: Integrating sustainable chemistry into research and industry for a circular economy zuzgreifen":
1. Hochwertige PDF-Datei mit Vorschlägen (über WeTransfer, Link läuft in 3 Tagen ab): https://we.tl/t-Shc8EvTZf1
Der erste Donnerstag im November ist für den Heimatverein ein feststehender Termin, Am 7.11.2024 um 20 Uhr lädt er zum Literaturabend im Heimathaus ein.
Zum Programm gehören das Leben und Werk eines Dichters; welcher, wird erst in der Veranstaltung bekannt. Dazu gibt es nach Angaben des Heimatvereins plattdeutsche Geschichten aus Wippingen und Märchen von Wihelm Busch. Zu einem unterhaltsamen Abend sind alle herzlich eingeladen. [jdm]
Ein schwedisches Umweltgericht hat am letzten Donnerstag nach Pressemeldungen den Bau eines Atommüllendlagers genehmigt. Etwa 6.000 Kapseln mit rund 12.000 Tonnen Atommüll dürfen in 500 Meter Tiefe für bis zu 100.000 Jahre gelagert werden. Das Atommülllager befindet sich circa 130 Kilometer nördlich von Stockholm in Forsmark, einem der drei schwedischen Atomkraftwerksstandorte. In Forsmark stehen 3 Siedewasserreaktoren. Ein ähnliches Endlager hat bisher nur Finnland.
Jeweils zwei Tonnen abgebrannte Brennstäbe sollen in einem 25 Tonnen schweren kupferbeschichteten Kanister entsorgt werden. Nach Angaben der NZZ befindet sich in Forsmark ein 1,9 Milliarden Jahre alter Felsen und vor allem eine Bevölkerung, die bereits gewohnt war, neben einem Atomkraftwerk zu leben. Die in 500 Meter Tiefe gebauten Tunnel sollen nach der Einlagerung der Atommüllbehälter mit einer Masse aus Bentonit aufgefüllt werden, um zu verhindern, dass bei Wassereinfluss oder Erdbeben Radioaktivität austreten kann.
Die schwedische Regierung plant den Ausbau der Atomkraft. Deshalb wird schon jetzt für die weitere Entsorgung von Atommüll ein Lager in Oskarshamn in Südschweden geplant. Dort wird Im Äspö-Labor das Verfahren seit 1995 erprobt. In Oskarshamn stehen zwei abgeschaltete Reaktorblöcke und ein aktives Kraftwerk. Auf dem Gelände der Anlage liegt auch CLAB, das zentrale Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente aus allen schwedischen Reaktoren.
Das Gericht erlaubte der Abfallentsorgungsgesellschaft der schwedischen Atomenergieproduzenten SKB, mit den Bauarbeiten für das Endlager zu beginnen, obwohl die Entscheidung noch angefochten werden kann. [jdm]
Josephine Thyrêt, die Organisatorin einer Petition gegen die Lauterbachsche Krankenhausreform, die von über 78.900 Unterzeichner*innen unterstützt wurde, sieht nach der Verabschiedung des "schönfärberisch genannten" KrankenhausVersorgungsVerbesserungsGesetz (KhVVG) mit der Ampel-Mehrheit am 17. Oktober die Menschen an den Standorten in der Pflicht, den Widerstand für den Erhalt der Gesundheitsversorgung zu vervielfältigen. "Das heißt, bei jeder angekündigten Klinikschließung, Privatisierung oder Bettenabbau vor Ort gemeinsam aktiv zu werden. In diesem Sinne schlagen Initiator*innen der Petition die Durchführung Lokaler/regionaler Krankenhauskonferenzen für ein Sofortprogramm zur Rettung der Krankenhäuser vor, um die Interessen der Beschäftigten und der Bevölkerung an einer qualitativen Gesundheitsversorgung deutlich zu machen und ihren Widerstand gegen den Kahlschlag gegen die Krankenhäuser zu mobilisieren."
Die Petition hatte die Bundestagsabgeordneten aufgefordert, den „Lauterbach-Reformen“ nicht zuzustimmen. Allein die BSW-Gruppe hat die Forderung nach einer grundsätzlichen Ablehnung des Gesetzes im Bundestag aufgenommen. Die anderen Fraktionen, die das Gesetz abgelehnt haben, taten dies entweder in der Absicht, es nachzubessern oder im Interesse der Pharmaindustrie zu verschärfen.
Nun will Gesundheitsminister Lauterbach noch im November die Zustimmung des Bundesrates erreichen. Der Deutsche Landkreistag hat die Länder erneut aufgefordert, den Gesetzentwurf im Bundesrat abzulehnen und den Vermittlungsausschuss anzurufen. Landkreistag-Präsident Achim Brötel erklärte: „Die Reform ist eine Black Box, es gibt nach wie vor keine Auswirkungsanalyse.“ Es sei unverständlich, „dass der Bundestag auf einer derart unsicheren Sachgrundlage überhaupt einen Beschluss gefasst hat.“ (Zitiert nach DEMO, sozialdemokratisches Magazin für Kommunalpolitik, demo-online.de, 18.10.2024)
ver.di Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler warnt anlässlich der Verabschiedung im Bundestag: „Mit dem aktuellen Gesetzentwurf kommt nicht die versprochene Abkehr von der Ökonomisierung, er führt sogar zu einer Verschlimmbesserung“.
Die Initiator*innen der stehen nach ihrer Ansicht mit der Petition nicht allein. Sie sehen sich in ihrer Initiative bestätigt durch die Zehntausenden Unterschriften, viele andere Kritiken an der Entscheidung der Mehrheit der Bundestagsabgeordneten, vor allem aber durch den großen Widerstand gegen Krankenhausschließungen und Bettenabbau, die das Gesetzgebungsverfahren schon begleitet haben. Nicht zuletzt zahlreiche Internet-Petitionen gegen geplante und laufende Schließungen von Stationen und ganzen Kliniken sowie Bettenabbau, gerade im kleinstädtischen und ländlichen Raum, zeigten die Dringlichkeit der Initiative.
Der Gesundheitsminister Lauterbach lasse keinen Zweifel am Ziel seiner „Reform“ aufkommen: Drei Tage nachdem das Gesetz den Bundestag passiert hat, habe er in der „Bild am Sonntag“ verkündet: „Es ist ganz klar, dass wir in zehn Jahren spätestens ein paar Hundert Krankenhäuser weniger haben werden“. (Zitiert nach „WirtschaftsWoche“ vom 20.10.2024)
Begleitet wurde die Reform mit der Ankündigung der Erhöhung der Zusatzbeiträge zur Krankenkasse für Arbeitnehmer*innen. Ein Grund dafür sei auch, dass die Krankenhausreform von den gesetzlichen Krankenkassen (immerhin geschätzte 25 Milliarden Euro) mitfinanziert werden soll. Aber noch schwerwiegender sei, dass die Länder sich der gesetzlichen Pflicht entzögen, die Investitionen zu finanzieren, und der Bund der Finanzierungsverantwortung des Bundes bei der Refinanzierung der Gesundheitskosten ignoriere. [Newsletter Petition]
Kluges Heizen mit Holz – Wissen darüber wird in einem Qualifizierungsangebot mit dem Titel „Ofenführerschein“ vermittelt, das der Landkreis Emsland in Zusammenarbeit mit dem Klimacenter 3N in Werlte organisiert.
Zielsetzung ist es, mit dem Angebot die lokale Luftverschmutzung durch Feinstaub zu verringern. Dies soll durch eine optimierte Bedienung von privaten Holzöfen gelingen. Eine Auftaktveranstaltung hat in Zusammenarbeit mit dem Klimacenter bereits stattgefunden. Für das digitale Angebot „Ofenführerschein“ können emsländische Hausbesitzer und Mieter, die eine so genannte holzbetriebene Kleinfeuerungsanlage nutzen, nun einen vom Landkreis Emsland gesponserten Gutschein erhalten. Die Anzahl der Gutscheine ist begrenzt.
Max Kummrow von der Ofenakademie ist davon überzeugt, dass mindestens 30 % weniger Holzverbrauch durch eine einfache Schulung realistisch sind. Beim Themenabend im Klimacenter in Werlte erklärte der Experte, was die Aktion „Ofenführerschein“ darüber hinaus erreichen will: „Nach aktuellster Forschungslage ist es möglich, die Feinstaubbelastung um 45 Prozent, den CO2-Ausstoß um bis zu 30 Prozent und die Menge organischer Schadstoffe um bis zu 67 Prozent zu reduzieren. Vorrausetzung ist es, dass die Holzöfen richtig bedient werden.“ Mehr auf Emsland.de. [Landkreis Emsland]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 28.10.2024: Emsbüren Dienstag, 29.10.2024: Vrees Mittwoch, 30.10.2024: Lingen Donnerstag, 31.10.2024: - Freitag, 01.11.2024: Schöninghsdorf Samstag, 02.11.2024: Papenburg Sonntag, 03.11.2024: Varenrode Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 28.10. bis 30.10.2024 von 08:00 – 16:30 Uhr meldet die WTD 91 nur Sperrungen des Schlagbrückener Wegs. [jdm]
Am 20.09.2024 haben wir über ein Damtier berichtet, dass an einem Gehöft im nordwestlichen Wippingen in der Nähe zu Neudörpen gesehen wurde. Offenbar hat sich das Tier seitdem hier aufgehalten. Es wirkt weiterhin sehr vertraut mit einer Fluchtdistanz von weniger als zehn Metern. Auch das zurzeit – bedingt durch die Sperrung der B 70 zwischen Kluse und Dörpen – erhöhte Verkehrsaufkommen beunruhigt das Tier offenbar nicht. Nur wenige Meter entfernt von der Straße hielt es sich am vergangenen Montag im Garten des Hofes auf. Am Sonntag war das Tier dagegen an einem Feld – ebenfalls in der Nähe der Kreisstraße – zu sehen.
Interessant ist die rechtliche Situation in derartigen Fällen. Der Landkreis teilt uns dazu mit, dass es bei entkommenem „Gehegewild“ verschiedene Möglichkeiten gibt, dieser Problematik zu begegnen: Wenn der Besitzer sein Eigentumsrecht aufgibt, wird beispielsweise ein entlaufendes Stück Damwild herrenlos und damit zu Wild im Sinne des Gesetzes. Dies kann dann von Jägern unter Berücksichtigung aller jagdlichen Vorschriften erlegt werden.
Wenn ein Gehegetier nicht scheu ist und eine Gefahr z. B. für den Straßenverkehr darstellt, kann auch nach Waffenrecht zur Abwehr einer Gefahr eine „Schießerlaubnis“ erteilt werden. In diesem Fall wird unabhängig vom Jagdrecht, von Schonzeiten etc. sofort gehandelt. In der Praxis werden derartige Fälle aber oftmals vor Ort geregelt, ohne dass der Landkreis eingeschaltet wird.
Auf dem Hofgelände droht dem Damtier zunächst wohl keine Gefahr durch Jäger. Anders verhält es sich jedoch, wenn das Tier in die freie Landschaft wechselt, denn dann könnte – wie im Kinderlied Fuchs, du hast die Ganz gestohlen – der Jäger mit dem Schießgewehr kommen. [HM/erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d/]
NOZ-Chefredakteur Burkhard Ewert hat in einem NOZ-Artikel in der Printausgabe am 24. Oktober über eine von der NOZ in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage, die erfragen sollte, wie die Menschen heute auf die Corona-Pandemie blicken, geschrieben. Bei dieser Umfrage hat die NOZ mit dem Online-Magazin „Multipolar“ kooperiert, das die Veröffentlichung der RKI-Files erklagt hatte und zweifellos über Expertise zum Thema verfügt.
Die Umfrageergebnisse sind interessant, aber zeigen keine umwälzenden Erkenntnisse. Man könnte über die Interpretation der Ergebnisse diskutieren.
Aber genau das können die Kräfte, die die jetzige Regierung tragen, überhaupt nicht ertragen. Jeder der die Sinnhaftigkeit der Coronamaßnahmen anzweifelt, wird von den Grünen und SPD/CDU-Vertretern sofort weggebissen. Die Methode dazu ist nicht die Diskussion über verschiedene Ansichten zu dem Thema, sondern die Denunziation.
Der Taz-Journalist Harff-Peter Schönherr, der auch Redakteur des eingegangenen Stadtblatt Osnabrück war, nimmt in einem Taz-Artikel vom 25.10.2024 in Ermangelung von Argumenten Ewert mit einer Art Kontaktschuld in Haft. Dazu wird einfach das Online-Magazin „Multipolar“ als verschwörungstheoretisches Magazin abqualifiziert. Schriftsteller, Schauspieler, Sänger und Musiker, Wissenschaftlerinnen wie Ulrike Guérot, haben am eigenen Leib erlebt, wie mit dieser Zuschreibung als Querdenker und Verschwörungstheoretiker ihr berufliches Wirken und Karrieren zerstört wurden. Dass solche Zuschreibungen bei Betroffenen Angst auslösen, beweist auch die Reaktion von Forsa-Geschäftsführer Thorsten Thierhoff, der sich auf Nachfrage durch die Taz eilfertig von „Multipolar“ distanzierte.
Mit dieser Zuschreibung, die seit dem Beginn des Ukraine-Krieges um den Begriff des Putinverstehers ergänzt wurde, entziehen sich die Regierungsvertreter und ihre Presse, vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender, jeder Diskussion. Von der grün-sozialdemokratischen-CDU- Linie abweichende Positionen und Berichte werden durch Ausschluss erledigt und nicht gesendet.
Die Taz kritisiert – nein, klagt an – dass NOZ-Chefredakteur Ewert dem russischen Botschafter Sergej Netschajew mehrfach Gelegenheit gegeben habe, russische Standpunkte zur Ukraine und zur deutschen Außenpolitik darzulegen. Zuhören und andere Standpunkte verstehen, um daraus eigene Schlüsse – welche auch immer - zu ziehen, gilt in der heutigen Medienlandschaft als verwerflich. Früher nannte man das einfach einen demokratischen Diskurs.
Ewerts politische Positionen kann man ohne ihm zu nahe zu treten als neoliberal und im Zweifel konservativ bezeichnen. Aber dennoch hat er sich in der Vergangenheit vorsichtig kritisch zum Kriegseskalationskurs der Nato und zu den Coronamaßnahmen geäußert. Auch zu Fragen des Schutzes bürgerlicher Freiheiten hat er dezidierte Meinungen geäußert.
Für die Taz-Denunzianten ist dies nicht hinnehmbar und Ewert gehört bestraft. Die Grünen haben zur Denunziation sogar ein eigenes Institut gegründet, das Zentrum für Liberale Moderne, das – von den Grünen Ralf Fücks und Marieluise Beck gegründet - vollständig und großzügig von der Bundesregierung alimentiert wird.
Perfide auch, wie angebliche Stimmen aus der NOZ-Redaktion zitiert werden - natürlich ohne Belege und Namen: „In der NOZ sorgt all das für Unmut. Mitarbeitende, mit denen die taz gesprochen hat, und die anonym bleiben wollen, sagen Dinge wie: ‚Wir machen Verschwörungstheoretiker salonfähig und setzen unseren eigenen Ruf aufs Spiel.’ Oder: ‚Das hat mit Meinungspluralität nichts mehr zu tun. Das ist gefährlich.’
Angesichts solcher hetzerischer Leistungen der angeblich linken Zeitung Taz löst die Aussicht darauf, dass die Taz die Einstellung ihrer Printausgabe und die Umstellung auf die reine Online-Ausgabe nicht überleben wird, kein Beileid aus.
Die NOZ hat übrigens am 26.10.2024 einen Artikel ihres sehr konservativen Partners Neue Züricher Zeitung übernommen, in dem Thomas Gottschalk vor Bashing in Schutz genommen wird, weil sein Fall zeige "wie unverfroren viele Medien versuchen, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen." [jdm]
Auch in diesem Jahr möchten die Firmlinge Geld für einen sozialen Zweck spenden. Dafür möchten sie der Gemeinde helfen, indem sie Aufgaben im Haus oder im Garten übernehmen. Am Samstag, den 2. November, von 9:00-14:00 Uhr.
Wir freuen uns auf reichliche Aufträge. [Eike Hempen]
Der Schießverein Wippingen lädt zu seiner Generalversammlung am Mittwoch, 30. Oktober 2024 um 20.00 Uhr im Schützenhaus alle Freunde und Mitglieder des Schießsports herzlich ein.
Wir freuen uns über eine rege Teilnahme. Der Vorstand [Hermann Jansen]
Am 4. November um 19 Uhr stellt Frau Peter aus der Buchhandlung Ulenhus in der Wippinger Bücherei Neues von der Buchmesse vor. Um Anmeldung bis zum 26.10.2024 wird gebeten. [Kathrin Richert]
Ab Januar 2025 erhalten alle gesetzlichen Krankenversicherten, die nicht widersprechen, automatisch eine zentrale elektronische Patientenakte (ePA). Ärzte und anderes medizinisches Personal sind gesetzlich verpflichtet, die ePA mit den Behandlungsdaten ihrer Patienten zu füllen. Derzeit verschicken die Krankenkassen Informationen, in denen sie die ePA als wichtiges Instrument zur Verbesserung der medizinischen Versorgung bewerben. Die ePA hat jedoch gravierende Schwächen, die nicht nur aus Datenschutzsicht einen Widerspruch notwendig machen, um die äußerst sensiblen personenbezogenen und medizinischen Daten zu schützen.
Hierfür stellt das Bündnis „Widerspruch gegen die elektronische Patientenakte (ePA)“ einen Widerspruchs-Generator auf der Webseite https://widerspruch-epa.de/ zur Verfügung. Das Bündnis besteht überwiegend aus Organisationen von Datenschützern, Patienten, Ärzten und Psychotherapeuten.
„Die übermäßig positive Darstellung durch Krankenkassen und Politik können wir so nicht stehen lassen“ sagt Dr. Simone Connearn vom Bündnis Widerspruch ePA. „Auf unserer Website bieten wir daher neben dem Widerspruchs-Generator auch kritische Aufklärung über die ePA, damit jeder Versicherte eine fundierte Entscheidung über seine medizinischen Daten treffen kann.“
„Die zentrale elektronische Patientenakte kommt mit großen Ankündigungen“, so Dr. Silke Lüder, Ärztin für Allgemeinmedizin. „Rettung im Notfall, bessere Medizin für alle, mehr Zeit für die Behandlung, keine Arzneimittelnebenwirkungen oder Doppeluntersuchungen mehr, das alles hören wir seit 20 Jahren, und nichts hat sich bisher erfüllt. Mit der neuen ePA droht Zeitverlust durch doppelte Datenhaltung, die Schweigepflicht wird faktisch abgeschafft. Auch ist die ePA keineswegs barrierefrei, große Teile der Bevölkerung werden ausgegrenzt: Menschen mit Einschränkungen oder ohne modernes Handy, wenig technikaffine und ältere Menschen werden ihre Daten keineswegs selbst managen können“ kritisiert Lüder.
Der Widerspruchs-Generator unterstützt die Versicherten bei den beiden gesetzlich vorgesehenen Widerspruchsmöglichkeiten vor der Einführung der ePA: • gegen die ePA insgesamt oder • nur gegen die automatisierte Befüllung der ePA mit den Abrechnungsdaten der Krankenkassen. Unabhängig von der ePA bietet der Generator eine weitere Widerspruchsmöglichkeit: Krankenkassen dürfen künftig die Abrechnungsdaten der Versicherten für personalisierte Empfehlungen auswerten. Auch hiergegen kann man mithilfe des Generators widersprechen.
Ärzte und Psychotherapeuten speichern weiterhin die notwendigen Informationen in ihren praxisinternen Akten. Die ärztliche Schweigepflicht bleibt so auf jeden Fall gewahrt. Die Patienten haben jederzeit Anspruch auf die Herausgabe ihrer Akte, hierfür ist keine zentralisierte Speicherung in der ePA notwendig. [Pressenza, Bild von Gemini, CC0, via Wikimedia Commons]
Zum Abschluss des BRICS-Treffens in Kasan unter russischer Präsidentschaft hat Russlands Präsident in einer Pressekonferenz seine Einschätzungen erläutert (Text-Mitschrift in deutscher Sprache). Das Treffen hat gezeigt, dass Russland eindeutig nicht isoliert ist, wie sich der politische Westen das wünscht. Der Begriff BRICS steht für das Bündnis der Gründerstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Am Gipfel nahmen Delegationen aus 35 Ländern und sechs internationalen Organisationen teil.
Diese sehr heterogenen Staaten streben eine Zusammenarbeit an, die die jeweiligen Eigenheiten der anderen toleriert und Formen der Zusammenarbeit sucht, die für die jeweils Beteiligten vorteilhaft sind.
In der Pressekonferenz wurden spezifische Themen Russlands und von BRICS angesprochen. Putin sprach davon, dass Russland BRICS nicht mit Russlands Problemen belasten wolle. Russland müsse seine eigenen Probleme selbst lösen. Dennoch sei man dankbar für die Initiativen von China und Brasilien für eine Beilegung des Ukrainekriegs.
Der Westen hatte versucht, Russlands Wirtschaft durch den Ausschluss russischer Banken aus dem SWIFT-System abzuwürgen. Russland hatte aber in weiser Voraussicht bereits ein nationales System aufgesetzt und konnte somit den Schaden innerhalb des Landes begrenzen. Aber der internationale Handel leidet unter diesem Ausschluss. Russland muss in seiner Außenwirtschaft jeweils eigene Vereinbarungen treffen, um Geld und Waren transferieren zu können. Häufig wird dafür die chinesische Währung verwendet. Bei vielen Staaten, die Sorge haben, bei Missfallen durch den politischen Westen ebenso erpresst zu werden, ist der Wunsch nach einer Alternative zu SWIFT vorhanden. Putin sagte allerdings, dass innerhalb von BRICS nicht nach dem alternativen System gesucht werde, sondern dass die Staaten darauf setzen, ihre nationalen Systeme besser zu vernetzen und so die Abhängigkeit von SWIFT zu verringern.
Zur weiteren Stimulierung von Investitionen für weiteres Wirtschaftswachstum in den BRICS-Ländern und den Ländern des globalen Südens und Ostens setzen die BRICS-Staaten auf die neue Entwicklungsbank, deren Präsidentin Dilma Rousseff ist. Diese neue Entwicklungsbank wird allgemein als eine Alternative zur US-dominierten Weltbank und zum IWF verstanden.
Der US-Journalist Keir Simmons von NBC News, fragte nach der Anwesenheit von nordkoreanischen Truppen in Russland. Putin beantwortete die Frage zunächst, indem er die Präsenz von Nato-Soldaten in der Ukraine und im Schwarzen Meer, z. B. als Ausbilder, sowie die Steuerung der Waffensysteme durch Nato-Staaten erwähnte. Auch der Putsch von 2014 in der Ukraine sei durch Nato-Gelder finanziert worden. Was Nordkorea angehe sei der Vertrag über strategische Partnerschaft "heute" ratifiziert worden. Wie man diesen Vertrag jetzt umsetze, sei allein eine Sache Russlands und Nordkoreas. Russland sei aber selbstbewusst genug, den Angriff der Ukraine im Kursker Gebiet zurückzuschlagen. [jdm]
„Renten wie in Österreich“ lautet der Titel einer Veranstaltung des BSW-Unterstützerkreises Leer – Ammerland – Emsland am 26. 0ktober um 16:00 Uhr in Leer. Veranstaltungsort ist die Gaststätte „De Pütt“ in der Ulrichstraße 37, (die auch gut vom Bahnhof Leer zu erreichen ist). Der Eintritt ist frei.
Reiner Heyse von Renten-Zukunft.de wird das Thema näher erläutern und anschließend mit den Teilnehmern diskutieren. Die Veranstaltung findet mit Unterstützung von "aufstehen Ostfriesland" und der "ver.di-Ortsfachgruppe OWO IKT" statt.
Mit dem österreichischen Rentensystem ließen sich nach Ansicht der Veranstalter deutlich höhere Renten erzielen, als mit dem aktuellen System oder der geplanten risikoreichen Finanzierung am Aktienmarkt. In einem Informationsblatt zu diesem Thema liest man dazu: „In Österreich sind die Renten um 60 Prozent bis 70 Prozent höher als in Deutschland. Es gibt Mindestrenten zwischen 1.170 Euro und 1.560 Euro, also erheblich über der Grundsicherung/Grundrente in Deutschland.“
Anders als in Deutschland gibt es in Österreich eine gemeinsame Rentenversicherung für alle Erwerbstätigen. Da das Land in Hinblick auf die relative Wirtschaftskraft und die Einkommensverhältnisse etwa gleich stark ist wie Deutschland, erscheint ein Vergleich angebracht.
„Es gibt keinen Grund, warum die Altenversorgung bei uns schlechter sein muss als in Österreich. Im Gegenteil: Das Sozialstaatsgebot im Grundgesetz beinhaltet selbstverständlich eine menschenwürdige Altersversorgung. Es wird höchste Zeit, eine lebensstandardsichernde und armutsfeste Altersversorgung für alle, insbesondere auch für Frauen, zu gewährleisten“, schließen die Veranstalter aus den vorliegenden Informationen. Ansprechpartner zur Veranstaltung: BSW-Unterstützergruppe LK-Leer und Emsland, E-Mail: bsw-unterstuetzer@posteo.de. [HM/erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d/]
Neue Ideen entdecken? Schnelle und gute Küche? Sich und andere verwöhnen? Neue Seiten an sich entdecken? Kochen macht’s möglich beim Kursabend der KEB am 13. November um 19.30 Uhr im Pfarrer-Schniers-Haus..
Zusätzlich zur Kursgebühr von 12 € wird noch eine Lebensmittelumlage zwischen 8,-€ - 12,-€ erhoben. Anmeldungen bei Anita Gerdes 04966 990055. [Anita Gerdes]
Die von Framatome ANF betriebene Brennelementfabrik Lingen will ihre Produktion erweitern und die Produktion von zukünftigem Atommüll in der Lingener Brennelementfabrik soll nach den Plänen der Betreiber ordentlich angekurbelt werden – unter Beteiligung der russischen Atombehörde Rosatom. Sehr viele Menschen halten dieses Vorhaben für falsch und auch sicherheitspolitisch brandgefährlich. Mehr als 11.000 Menschen haben im Frühjahr beim niedersächsischen Umweltministerium Einwendungen gegen den Ausbau der Atomfabrik erhoben. Diese Einwendungen werden ab 20. November in der Emslandhalle in Lingen erörtert.
Umso wichtiger ist es jetzt, den Protest gegen das absurde und gefährliche Vorhaben nochmal öffentlich sichtbar zu machen. Deshalb ruft .ausgestrahlt mit vielen weiteren Organisationen zur Demo am Samstag, 26. Oktober, ab 13 Uhr gegen den Ausbau der Brennelemente-Fabrik Lingen auf. Treffpunkt ist am Bahnhof in Lingen.
Auf der Demo wird es Redebeiträge und Musik geben. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Abschluss ist gegen 16:30 Uhr auf dem Marktplatz geplant. [ausgestrahlt]
Das Lager X Fullen als Teil der Emslandlager der Nazizeit wurde 1938 von der Justiz als Strafgefangenenlager für 1.000 Gefangene eingerichtet. Hier bestand schon vorher ein vom Reichsarbeitsdienst (RAD) errichtetes Lager.
Die Häftlinge dieses Lagers sollten die Kultivierung der linksemsischen Moorgebiete leisten. Die Kultivierungsarbeiten waren angesichts der fürchterlichen Lebensbedingungen der Gefangenen kläglich. Im September 1938 war das Lager bereits mit 1200 Strafgefangenen belegt. Im September 1939 wurde das Lager vom Oberkommando der Wehrmacht übernommen und als Zweiglager des Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager (Stalag) VI B Versen eingerichtet.
1940 waren in Fullen französische Kriegsgefangene untergebracht. Im Juni 1940 kamen ca. 400 Polen in das Lager Fullen. Am 1. September 1941 waren im Lager Fullen 1.700 sowjetische Kriegsgefangene untergebracht. Von September 1943 bis 1945 waren hier italienische Militärinternierte untergebracht. Am 20. September ordnete Hitler an, die Kriegsgefangenen zukünftig als „italienische Militärinternierte“ zu bezeichnen. Damit unterlagen sie nicht mehr dem Schutz der für Kriegsgefangene geltenden internationalen Abkommen und des Internationalen Roten Kreuzes.
In den Kriegsgefangenenlagern mussten Italiener bei schlechtester Ernährung und unzureichender medizinischer Versorgung unter ungewohnten klimatischen Verhältnissen schwerste Arbeiten in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben verrichten. Hier wurden sie deutlich schlechter behandelt und verpflegt als die Angehörigen der anderen Nationen, mit Ausnahme der sowjetischen Kriegsgefangenen. Zwischen September 1943 und März 1945 verstarben 872 Italiener in den emsländischen Lagern, davon etwa 404 im Jahr 1944. Im Lager Fullen befand sich das sogenannte „Hospital“ für die Italiener. Seine 1946 im italienischen Bergamo erschienenen Erinnerungen betitelte P. E. Ettore Accorsi bezeichnenderweise mit „Fullen – Il Campo Della Morte“ (Fullen - das Feld des Todes).
Nach der Befreiung wurde das Lager für internierte Nazis, später als Teil der emsländischen Strafanstalten benutzt. 1951 erfolgte die Schließung der Strafanstalt Fullen und die Nutzung der Baracken als Flüchtlingsunterkunft. Die Gebäude des ehemaligen Stalag sind Anfang der 1950er Jahre allesamt abgerissen worden. Die Fläche ging in landwirtschaftliche Nutzung über. Lediglich das Wasserwerk blieb längere Zeit in Betrieb. Es wurde jedoch später durch eine modernere Anlage auf der gegenüberliegenden Straßenseite ersetzt. Heute erinnert nur noch eine Informationstafel an die frühere Bedeutung dieses Ortes. Auf dem Feld des ehemaligen Lagers sind keine Spuren mehr zu finden.
Für den Friedhof Groß Fullen existieren Gräberlisten, die ausweisen, dass auf diesem Friedhof 136 namentlich bekannte und ca. 1.500 unbekannte sowjetische Kriegsgefangene sowie ein unbekannter Albaner ruhen; zudem waren hier 751 italienische Militärinternierte bestattet, die im Laufe der 1950er Jahre exhumiert wurden. 77 von ihnen wurden nach Italien gebracht, die anderen auf den Cimitero militare italiano d’onore in Hamburg-Öjendorf umgebettet, der als zentraler Ehrenfriedhof für 5.839 italienische NS-Opfer in Norddeutschland angelegt wurde.
Auf einem besonderen Teil des Friedhofs sind 145 polnische Männer, Frauen und Kinder bestattet, die vom Juli 1945 bis Januar 1948 in der polnischen Enklave Maczków (Haren/Ems) gestorben waren. So wie durch die Einebnung des Lagers Fullen die Erinnerung an das Lager ausgelöscht werden sollte, so sollte die Umbettung der polnischen Toten von Haren auf diesen abgelegenen Friedhof die Erinnerung an die polnische Besetzung Harens löschen.
Auch die Form der Erinnerung an die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen auf dem Friedhof wurde durch die staatliche Behandlung des Friedhofs deutlich. Zunächst erstellten sowjetische Behörden Denkmäler für die Sowjetsoldaten, die auch Symbole der Sowjetunion enthielten. Die englischen Besatzer sorgten für die Pflege der Anlage. Nachdem die Verantwortung auf die deutschen Behörden und den Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge übergegangen war, gab es zunächst eine Umgestaltung für die man den Ex-Nazi Langerhans als Landschaftsarchitekten beauftragte. Die sowjetischen Symbole wurden entfernt und stattdessen das russisch-orthodoxe Zweibalkenkreuz auf den Steinen verwendet. Mit dieser religiösen Symbolik sollte die Erinnerung an den Weltkrieg jede politische Dimension verlieren. Während des Kalten Kriegs verlotterte der Friedhof und entwickelt sich langsam zu einem Wald. Erst mit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zur Sowjetunion wurde der Friedhof wieder gepflegt.
Im Rahmen des Projekts „Namensziegel“ des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge haben Schüler*innen der Anne-Frank-Schule in Meppen seit 2013 mehr als 160 Namen von sowjetischen Kriegsgefangenen recherchiert und sie in Tonziegel gebrannt. Diese wurden auf der Kriegsgräberstätte in Metallgestellen aufgestellt, die von Schüler*innen der Berufsbildenden Schulen Meppen dafür gebaut wurden. [jdm]
In diesem Jahr möchte der Nikolaus am Donnerstag, den 05. Dezember wieder viele Kinder Zuhause besuchen.
Anmeldungen hierfür nehmen wir am 13. und 14. November in der Zeit von 16:30 – 18:00 Uhr im Gemeindezentrum entgegen.
Der diesjährige Grundbeitrag für den Besuch des Nikolauses beträgt 4,- € pro Haushalt. Der Nikolaus selbst wird eine Tüte mit einem kleinen Stutenkerl und ein wenig Süßes mitbringen. Für diese Geschenktüten müssten 3,- € pro Kind bezahlt werden.
Weitere Infos gibt es dann vor Ort oder bei Karin Kuper, Tel. 914118. Der Nikolausverein. [Maria Grefer]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 21.10.2024: Klein Hesepe Dienstag, 22.10.2024: Bückelte Mittwoch, 23.10.2024: Wesuwe Donnerstag, 24.10.2024: Lingen Freitag, 25.10.2024: Schwefingen Samstag, 26.10.2024: Dörpen Sonntag, 27.10.2024: Salzbergen Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Am 4. November um 19 Uhr stellt Frau Peter aus der Buchhandlung Ulenhus in der Wippinger Bücherei Neues von der Buchmesse vor. Um Anmeldung bis zum 26.10.2024 wird gebeten. [Kathrin Richert]
Im Zwei-plus-Vier-Vertrag vom 12.09.1990 steht in Artikel 5 Absatz 3 eindeutig, dass im ehemaligen Gebiet der DDR keine ausländischen Truppen stationiert werden dürfen.
Trotzdem soll in diesem Oktober in Rostock ein neues NATO-Hauptquartier eröffnet werden. "Vom Marinekommando in Rostock aus sollen künftig alle Nato-Manöver und -Einsätze auf der Ostsee gesteuert werden – Kriegsschiffe, Hubschrauber, Kampfflugzeuge. Dafür werden Soldaten aus allen Anrainer-Staaten an die Warnow versetzt.“
Hier wird wieder deutlich, warum der politische Westen immer von "wertegeleiteter Politik" spricht. Das ist nur eine Umschreibung der Tatsache, dass sich der Westen um Verträge, die UN-Charta, die Abrüstungsverträge der 1980er Jahre oder das allgemeine Völkerrecht nicht schert, sondern nur seine eigenen Maßstäbe anlegt und diese mit militärischer brutaler Gewalt durchsetzt.
Ex-Bundeskanzlerin Merkel hatte im Dezember 2022 in einem Interview schon deutlich gemacht, dass das Minsker Abkommen von 2014 nur ein Versuch war, "der Ukraine Zeit zu geben“ für die Aufrüstung und gar nicht dazu gedacht war, tatsächlich den Frieden in der Ukraine zu sichern. Für den politischen Westen gilt der Grundsatz, dass Verträge einzuhalten sind (Pacta sunt servanda) offensichtlich nicht. [jdm]
Selenski geht derzeit mit seinem „Siegesplan“ hausieren. Der sieht den schnellstmöglichen Eintritt der Ukraine in die NATO und einen Landkrieg der NATO gegen Russland vor. Als Gegenleistung für weitere Hilfe bietet er den NATO-Ländern an, die Rohstoffe seines Landes auszuplündern. Dabei verkennt er, dass das Land den USA wegen der Kredite sowieso schon fast ganz gehört.
Derweil fehlen dem ukrainischen Militär Soldaten. Jeder der Geld hat, entzieht sich dem Militärdienst durch Schutzgelder an die Rekrutierungsbeamten. Die sind derzeit dazu übergegangen, Soldaten durch Razzien in Kinos, Restaurants und anderen Freizeiteinrichtungen einzusammeln.
Der ukrainische Bildungsminister Oksen Lisowoj teilte bei einer parlamentarischen Anhörung mit, dass etwa 300.000 männliche Schüler der Abschlussklassen nicht zum seit September laufenden neuen Schuljahr erschienen sind. Vermutlich seien sie ins Ausland gegangen, solange sie das von ihrem Alter her noch könnten. In der Ukraine werden die Männer mit 17 Jahren für den Wehrdienst erfasst und dürfen danach nur noch mit Genehmigung das Land verlassen. Die 300.000 jungen Ukrainer sind also nicht bereit, sich in dem sinnlosen Krieg töten zu lassen.
Derweil stellt der CDU-Vorsitzende Merz den Plan der CDU vor, in Deutschland die ganze Jugend für einen zukünftigen Krieg zu erfassen. Bei Caren Miosga sagte er: “Wir gehen ja in der CDU sogar noch einen Schritt weiter und sprechen von einer allgemeinen Dienstpflicht (…). Wir sprechen über 700.000 junge Leute pro Jahr, die wir erfassen müssen und die wir auch entsprechend (…) mustern müssen (…) zunächst einmal mit einem Schreiben an alle, die 18 Jahre alt werden eine solche Aufforderung richtet: meldet euch, füllt einen Personalbogen aus – auch übrigens an Frauen. Dazu müssten wir das Grundgesetz ändern, auch für die Wehrpflicht”.
Typisch ist, dass Merz in einer Grundgesetzänderung offensichtlich kein Problem sieht. Gesetze - auch das Grundgesetz - werden in Deutschland schon lange so hingebogen, wie es die Konzerne oder das Militär wünschen: völkerrechtwidriger Angriffskrieg gegen Jugoslawien, keine Vermögenssteuer, Grundrechtseinschränkungen während Corona-Epidemie, Zensurmaßnahmen gegen missliebige Auslandspresse oder Hochschulpersonal und ganz aktuell ein passendes Medizinforschungsgesetz (MFG) weil ein Pharmakonzern das wegen der besseren Durchsetzbarkeit von Höchstpreisen so wünscht.
Dass hier Merz und seine Partei die ganze Jugend des Landes für einen zukünftigen Krieg verplanen, ist angesichts des Schweigens der Medien darüber bisher wohl noch nicht bei der Jugend angekommen. Vielleicht können ihnen die Jugendlichen aus der Ukraine, die vor ihrer heimischen Tötungsmaschinerie flüchten, mal erzählen, dass die Wehrerfassung den Anfang des Getötetwerdens darstellt. [jdm]
Südkoreas rechter Präsident Yoon hatte in einer Rede zum nationalen Tag der Streitkräfte in einer Militärbasis in Seongnam Nordkorea gedroht, dass das neu eingerichtete Strategische Kommando die konventionellen Fähigkeiten des südkoreanischen Militärs mit der erweiterten Abschreckung der USA verbinde und deren Verpflichtung mit einbeziehe, die gesamte Bandbreite ihrer militärischen Fähigkeiten, einschließlich Atomwaffen, einzusetzen. Südkorea feierte an diesem Tag den Einmarsch südkoreanischer Truppen in den Norden am 1. Oktober 1950. Südkorea testete in der letzten Woche bunkerbrechende »Taurus«-Raketen, die von Kampfjets abgefeuert werden und innerhalb von 15 Minuten jeden Punkt in Nordkorea erreichen können.
Daraufhin beschloss Nordkoreas Regierung alle Straßen und Bahnstrecken, die vom Norden in den Süden führen, „vollständig zu kappen und die betreffenden Gebiete auf unserer Seite mit starken Verteidigungsstrukturen zu befestigen“.
Zwei Tage später hat die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) Südkorea vorgeworfen, Drohnen in seine Hauptstadt Pjöngjang geschickt zu haben, die dort Propagandamaterial abwarfen. Ein Sprecher des nordkoreanischen Verteidigungsministers wird von KNCA zitiert; „Jeder winzige Funke kann einen bewaffneten Zusammenstoß auf der koreanischen Halbinsel auslösen, die sich physisch im Zustand der Feindseligkeit befindet. Es ist daher überflüssig zu sagen, dass das Eindringen von Drohnen, die auf den aktuellen Schlachtfeldern eine primäre Rolle spielen, in den Luftraum über der Hauptstadt eines kriegführenden Landes unbestreitbar eine Kriegsprovokation darstellt. Nun herrscht auf der koreanischen Halbinsel aufgrund des rücksichtslosen Wagemuts des ROK-Militärs (Südkoreas) eine brenzlige Situation, in der jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann.“
In Europa versuchte Ukraines Präsident Selenski aus dem Paria-Dasein von Nordkorea Honig zu saugen und behauptete, Russland setze nordkoreanische Soldaten im Kampf gegen die Ukraine ein. Russland hatte dies dementiert. Der neue Nato-Chef Mark Rutte ließ verlauten, dass er den Einsatz nordkoreanischer Soldaten nicht bestätigen könne. Dennoch seien die Berichte selbst besorgniserregend. [jdm]
An der Bundesstraße 70 zwischen Dörpen und Kluse (Landkreis Emsland) wird ab morgen (17. Oktober) unter Vollsperrung eine Deck- und Binderschichterneuerung durchgeführt. Das teilte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Geschäftsbereich Lingen mit.
Die Strecke mit einer Länge von insgesamt 3,2 Kilometern ist in fünf Bauabschnitte unterteilt. Begonnen wird morgen mit dem Abschnitt von der Pollertstraße in Kluse bis zur Rägertstraße in Dörpen. Diese Arbeiten sollen bis Anfang Dezember abgeschlossen sein. Die weiteren vier Bauabschnitte (von der Rägertstraße bis zum Mittelweg in Dörpen) werden im Frühjahr 2025 in Angriff genommen.
Die Arbeiten finden unter Vollsperrung statt. Die Umleitung führt von Papenburg kommend über die B 401 Richtung Autobahn, weiter über die L 48 (Dersum) und L 59 (Steinbild) zurück auf die B 70. Die Umleitung gilt auch in umgekehrter Fahrtrichtung. Die Baukosten belaufen sich nach Behördenangaben auf rund 2,9 Millionen Euro. [PM]
Aus den Zahlen des Landesamtes für Statistik geht hervor, dass im Landkreis Emsland Ende Januar dieses Jahres 2.500 Obdachlose in Notschlafstellen, Wärmestuben oder anderen Wohnungsloseneinrichtungen untergebracht wurden. Im Landkreis Diepholz waren es 2.000, im Landkreis Cloppenburg nur 205 (Excel-Tabelle mit allen Landkreisen und kreisfreien Städten). Die beiden Kreise Diepholz und Emsland lagen damit landesweit auf Platz drei und vier, berichtete der NDR.
Zum Stichtag 31. Januar 2024 waren in Niedersachsen insgesamt 33.000 Kinder, Frauen und Männer wegen Wohnungslosigkeit untergebracht, davon 18.150 Männer (55%) und 14.735 Frauen (45%). Bei 115 Personen war (der meldenden Stelle) das Geschlecht nicht bekannt. Dies und mehr erfährt man auf der Homepage des Landesamtes für Statistik. [HM, erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d/]
Am letzten Septemberwochenende reisten mehr als 40 Angehörige von Häftlingen der Emslandlager aus Deutschland, Belgien, Österreich und England nach Papenburg an. Im Rahmen des sich ausschließlich an Nachkommen gerichteten Treffens fanden Gesprächsrunden, Arbeitsgruppen und Besuche ehemaliger Lagerorte und Friedhöfe statt.
Margot Nohr bei ihrer Rede am 12.09.2024. Foto: Daniel Chatardt
Auf dem Lagerfriedhof Esterwegen hielt Margot Nohr am 29. September 2024 folgende Rede:
"Lieber Habbo Knoch, liebe Angehörige der Häftlinge aus den Emslandlagern, liebe Freunde des DIZ. Ich stehe hier, Tochter von Adolf Härtl, der in Esterwegen inhaftiert war. Ich stehe hier, weil ich hier die Verbindung spüre, ein Band zwischen den ehemaligen Häftlingen, denjenigen, die hier zu Tode gebracht wurden und unseren Angehörigen, die ihr Grab zu Hause haben.
Wir sind nicht nur Zweitzeugen, wir sind geprägt durch die Erfahrungen, die unsere Angehörigen hier in den Emslandlagern gemacht haben, ob unsere Väter, Großväter, unsere Angehörigen davon berichtet haben oder nicht. Auch Schweigen prägt Kinder und Jugendliche, auch die Reaktionen der Nachbarn. Ich habe es so erlebt als Kind und als Jugendliche. Ich wusste schon früh, dass mein Vater in Esterwegen inhaftiert war, dass es ein Gefängnis war. Was ich aber nicht begriffen habe: Mein Vater war doch kein Verbrecher. Er war doch ein guter Mensch, der als Betriebsratsvorsitzender von Prosper II in Bottrop vielen Bergarbeitern geholfen hat, der am 1. Mai die Arbeiterdemonstration angeführt hat.
Ich erinnere mich aber auch, dass Nachbarn gesagt haben: Ohne einen Grund ist niemand verhaftet worden. Ich habe das wie ein Stigma erlebt: Mein Vater war im Gefängnis. Dass er schon am 1.3. 1933 verhaftet wurde, dass es Schwarze Listen gab, dass zuerst Kommunisten, Sozialisten, Gewerkschaftsführer, linke Journalisten und Schriftsteller verhaftet wurden, das habe ich erst sehr viel später begriffen.
Zuhause bei uns wurde nur wenig über die Haftzeit meines Vaters gesprochen. Nur wenn Freunde meines Vaters kamen, dann waren Gespräche über die gemeinsamen Erfahrungen in der NS-Zeit üblich. Aber dann wurde ich zum Spielen rausgeschickt. Geblieben war in meiner Kinder- und Jugendzeit die Scham. Da gibt es etwas, was vor anderen nicht angesprochen wird. Und die Sprachlosigkeit hat auch mich geprägt.
In der Schule und in den Medien habe ich von den Geschwistern Scholl und von Claus Schenk von Stauffenberg gehört, von adeligen Widerstandkämpfern. Diese adeligen Personen und diese jungen Studenten wurden geehrt für ihren Mut und ihre Widerstandskraft. Aber es gab keine ehrenvolle Erinnerung für die Bergleute, die hier in den Emslandlagern und den anderen KZ-Lagern inhaftiert waren.
Das änderte sich erst, als ich Ende der 1980er Jahre die Arbeit des DIZ kennen lernte, Kurt Buck und Marianne, Fietje Ausländer, Sabine Mithöfer, Hanne Weißmann und andere Unterstützer und Freunde des DIZ. Hier habe ich als junge Lehrerin das Team um Kurt Buck erlebt, das sich mit hohem Engagement allen sozialen Gruppen in den Emslandlagern zuwandte. Hier erlebte ich Menschen, die mir mit viel Empathie begegneten.
Die Scham wurde weniger und verschwand, je mehr ich mich mit der Geschichte meines Vaters und der NS-Zeit beschäftigt habe. Aber es gab keinen Ort, der das Schicksal der Bergarbeiter ehrenvoll darstellt. Und so war es ein mich tief bewegendes Ereignis, als ich bei der Eröffnung der Gedenkstätte Esterwegen erlebte, dass auch die Arbeiter-Häftlinge dort einen ehrenvollen Erinnerungsort und einen Platz in der Ausstellung gefunden haben.
Dass dies möglich war, danke ich von Herzen dem Vorstand des DIZ und dem zuverlässigen Team um Kurt Buck. Umso mehr hat es mich entsetzt und auch verletzt zu erleben, dass das DIZ aus der Gedenkstätte Esterwegen herausgedrängt wurde. Für mich ist es heute eine große Freude zu erleben, dass das DIZ lebt. Die junge Generation im DIZ hat die Arbeit übernommen, mit vielen neuen Ideen zur Vermittlung der historischen Kenntnisse über die Emslandlager und die Bedeutung der Geschichte für die gesellschaftlichen und politischen Prozesse heute. Über die Emslandlager wird es kein Schweigen geben. Die junge Generation im DIZ, Joscha Hollmann, Corinna Bittner, Tessa Hesener und Jan Gattermann, sie werden den gesellschaftlichen Diskurs immer wieder anregen, prägen, unüberhörbar und sichtbar.
Ohne Erinnerung können wir uns in der Gegenwart nicht zurecht finden. Erinnerung, umgesetzt in Geschichte, ist unentbehrlich zur Bewältigung von Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben. Das sind wir unseren Angehörigen schuldig und auch den Menschen, die hier zu Tode gebracht wurden. Ich verneige mich vor den Menschen, die hier begraben liegen. Ihr Schicksal und das der vielen anderen Häftlinge soll nicht vergessen werden. Das junge DIZ hat jetzt diese Aufgabe übernommen. Und wir werden sie dabei nicht allein lassen. Danke für Euer Engagement. Wir stehen hier und spüren: Da gibt es einen Auftrag für uns: Nicht zu schweigen." [Newsletter DIZ]
Von 18. bis 24. November 2024 findet die jährliche Schuhkartonaktion von Helping Hands e. V. statt. Gemeinsam mit den Spendern will der Verein Kindern und Senioren in Osteuropa zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten;
"Wie funktioniert's? Ganz einfach: Fülle einen Schuhkarton mit Süßigkeiten, kleinen Spielzeugen und anderen liebevollen Kleinigkeiten und bringe ihn zu uns oder eine der selbstorganisierten Sammelstellen.
Die Liste der Sammelstellen wird laufend ergänzt und findet ihr auf unserer Website. Egal, ob groß oder klein - jeder Karton zählt und zaubert ein Lächeln in der Weihnachtszeit. Lasst uns zusammen Hoffnung und Freude schenken!" [Marita Frericks[